Beim Lauftraining in der Dämmerung, für die letzten Meter bei Trekkingtouren oder für das Licht am Abend, eine klassische Stirnlampe hat man bei den meisten Outdooraktivitäten immer dabei. Nicht jede Stirnlampe ist jedoch für jeden Einsatzzweck ideal bzw. auch notwendig, denn in der Regel unterscheiden sie sich nicht nur in der Leistung, sondern leider auch bei gravierenden Gewichtsunterschieden. Wir schauten nun jedoch auf ein Produkt, dass zumindest für die Mehrzahl an Aktitvitäten geeignet ist und mit der Fenix HP05 wäre man so z.B. bei einer Stirnlampe, die wir persönlich als “eine Lampe für alles” empfinden würden.
Fenix HP05
Die Fenix Stirnlampe vereint gleich mehrere Dinge in einem Produkt und so ist es eigentlich auch sehr verwunderlich, dass man einerseits ein sehr erschwingliches Produkt in den Händen hält, das darüber hinaus sogar noch sehr viel Leistung bei einem geringen Gewicht bietet. Nehmen wir z.B. die Speläologie, wo wir bis dato immer den Eindruck hatten, dass die professionellen Stirnlampen an Größe und Leistung kaum noch zu übertreffen waren. Nimmt man nun in diesen Kontext die Fenix HP05, so haben wir auch hier eine Helligkeit von 350 Lumen, nur dass man hier lediglich 161 g ohne Batterien auf dem Kopf hätte. Fairerweise muss man bei diesem Vergleich jedoch auch immer erwähnen, dass z.B. die Petzl Ultra Belt bei gleicher Lumenanzahl auf 6 LEDs kommt und die Fenix lediglich eine Micro High-Power LED zu bieten hat. Preislich liegen aber auch zwischen den Lampen Welten.
Beachtlich ist aber auch der gesamte 1. Eindruck von der Stirnlampe, denn wenn man z.B. die bisherigen Lampen mit dieser nun vergleicht, so wirkt die Fenix Lampe nun auch durchdachter und robuster. Allein das Batteriefach ist nun nicht so primitiv und lediglich eine Klappe, sondern eine herausnehmbare Schublade, in der die Batterien einfach eingelegt werden kann. Zumindest bei uns liegt nun der Vergleich nahe mit den Petzl Stirnlampen, wo wir bis dato die Petzl Myo RXP im Praxistest hatten und auch schon hier von der Lichtweite angetan waren. Mit dem Lichtkegel der Fenix HP05 bekommt man nun jedoch deutlich mehr geboten.
Mit Blick auf die Verarbeitung, gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Der Lampenkorpus ist gefertigt aus hochwertigen Aluminium und die übrigen Kunststoffkomponenten im Bereich der Bedienung und des Stirnbands machen einen guten Eindruck. Die Frontscheibe der Fenix HP05 ist aus gehärtetem Glas mit Anti-Reflex-Beschichtung. Eine Diffusor-Streuscheibe wie bei der von uns zuvor getesten HL20 sucht man leider vergebens.

Fenix HP05 wie sie sich “in Einzelteile” präsentiert
Stirnlampe im Praxistest
Sicherlich ist man bei den Outdooraktivitäten nicht immer mit einem Produkt zufrieden und gönnt sich schon mal für jede einzelne Aktivität sein Spezialprodukt. Bei Stirnlampen gibt es auch schon mal die Notfalllampe für das “immer-dabei-haben” und natürlich auch die lichtstarke Lampe für bewegungsintensive Sportarten, wo man schon lange Zeit bevor man den Punkt erreicht, diesen auf dem Weg ausgeleuchtet haben.
Mit der Fenix HP05 präsentiert sich im Praxistest eine kompakte Stirnlampe mit hoher Leuchtkraft. Diese ist mit maximal 350 Lumen Helligkeit sogar sehr üppig und spricht gerade die Läufer und Biker an. Im tagtäglichen Test offenbart sich ein weiter Leuchtkegel, der je nach 4 Helligkeitsstufen den Nahbereich bis hin zur weiten Ferne alles ausreichend ausleuchtet. Darüber hinaus gibt es noch einen Blink-/SOS-Modus und mit einer zusätzlichen roten LED noch mal einen weiteren Einsatzbereich. Ihr könnt bei der Lampe über die beiden Tasten auf der Oberseite jeweils zum nächsten Modus schalten, wobei eine Taste der roten LED gewidmet ist und die zweite wiederum das weiße Licht steuert. Längeres drücken schaltet jeweils die Lampe ein- bzw. aus und was auch erwähnenswert ist, die Lampe schaltet jeweils wieder zurück in genau den Modus, den man zuvor genutzt hat.

Ultrakompakt und leicht: Fenix HP05
Da wir die Lumenanzahl nicht ganz so schön testen konnten und auch hier wie bei einem Kochertest auch immer die äußeren Umstände eine Rolle spielen, zitieren wir hier nun die Werte vom Hersteller bzw. vom FlashLightShop, der zugleich auch die schönste Fenix Auswahl bietet:
max. 350 Lumen 2 Std. 35 Min.* (Ni-Mh) / 2 Std. 15 Min.* (Alkaline Batterien)
150 Lumen 6 Std. 10 Min. (Ni-Mh) / 9 Std. (Alkaline Batterien)
50 Lumen 17 Std. 20 Min. (Ni-Mh) / 18 Std. (Alkaline Batterien)
4 Lumen 160 Std. (Ni-Mh) / 170 Std. (Alkaline Batterien)
SOS-Modus (50 Lumen)
rotes Licht
Die zuvor genannten Werte wurden im Labor unter der Verwendung von 2.500 mAh NiMH Akkus und den der Lieferung beiliegenden Alkaline-Batterien ermittelt und können je nach Stirnlampe, Batterien / Akkus und Umgebung abweichen.
*: Die Stirnlampe wird nach 10 Minuten Nutzung im Turbo-Modus automatisch in den Hell-Modus wechseln. Daher ist die angegebene Laufzeit ein akkumulierter Wert.
Stirnlampen kann man eigentlich sehr gut präsentieren, denn nirgendwo sonst kann man so schön zeigen, was die Produkte bewirken. Unser Test fand praxisgerecht und beispielhaft für die meisten Outdoorkativitäten auf einem dunklen, unbeleuchteten Pfad statt.

Ist-Zustand: Unbeleuchteter Weg, ohne Hilfsmittel ausgeleuchtet
Die 4 Lumen eignen sich natürlich in erster Linie nur für das “Lesen” im Basislager oder um sich wirklich nur sehr grob und wage zu orientieren. In Natura hat man nur etwas mehr wahrgenommen vom Weg, jedoch diesen natürlich nicht ansatzweise ausgeleuchtet.

4 Lumen Modus und somit nahezu kein Weg ausgeleuchtet, man sieht jedoch bereits einen ganz kleinen Lichtpunkt auf dem Weg
Etwas besser wird es dann, wenn man in der Lumenleistung höher schreitet und man die 50 bzw. 150 Lumen erreicht und dort ist dann auch der Unterschied deutlich besser erkennbar. Auch hier hat man in erster Linie in der Ferne einen Lichtkegel, der jedoch schon beim groben orientieren hilft.

150 Lumen bei der Fenix HP05 im Einsatz. Gut sichtbar der Lichtkegel
Das beste Ergebnis zeigt sich nun dadurch, dass in Natura auch der Rand heller wird und man so nicht nur den schmalen Lichtkegel vorfindet, sondern die Lichtleistung auch zur Seite hin wirkt. Leider gibt das nachfolgende Foto die Leistung der Stirnlampe nicht ganz so wieder, wie es das menschliche Auge wahrgenommen hat. Man vermisst zwar irgendwie die Streulinsen der bisherigen Stirnlampen, aber auch hier kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Die Stirnlampe wird nach 10 Minuten Nutzung im Turbo-Modus automatisch in den Hell-Modus wechseln
Der Lichtkegel soll übrigens ca. 122 Meter weit reichen und im Vergleich zu den anderen getesteten Stirnlampen, ist dies in der Tat die weiteste Entfernung, die wir bislang als ausgeleuchtet wahrgenommen haben. Zur Lichtstärke sei auch noch erwähnt, dass die Leuchtkraft für weitgehend konstante Helligkeit digital geregelt wurde.

Batteriebox mit Schnellverschluss und Batterie-PolaritätsschutzKabelklammern
Nimmt man nun nur mal die Lichtergebnisse, so ist es sehr verwunderlich, dass die Lampe für ihren Betrieb lediglich drei 1,5V AA NiMH Akkus oder Alkaline Batterien benötigt. Diese sind schön verstaut in der Batteriebox mit Schnellverschluss und Batterie-Polaritätsschutz. Im normalen Gebrauch habt ihr die Box am Hinterkopf direkt am “Stirnband”, ihr könnt prinzipiell die Box aber auch seperat transportieren. Das Kabel führt über Kabelklammern am Stirnband zur eigentlichen Leuchteinheit, dieses Kabel ist zwar nicht sonderlich lang, es ist jedoch abhängig Eurer Improvisation, wo ihr die Batteriebox auf Euren Wintertouren z.B. vor der Kälte schützt. Vor Nässe muss man sich erst einmal nicht mehr fürchten, da die Stirnlampe wasserdicht nach IPX-6 wäre.
Weitere Daten:
- Intensität: 3756 cd
- 54,3 mm (lang) x 48,9 mm (breit) x 32,9 mm (hoch)
- Batteriebox: 87,6 mm (lang) x 58,5 mm (breit) x 33,8 mm (hoch)
- Gewicht 161 g (ohne Batterien)
- 60 Grad schwenkbar
Fazit
Mit der Fenix HP05 haben wir eine recht günstige Stirnlampe getestet, die aber vorallem mit ihrer Leistung trumpft. Sicherlich sind die knapp 56 € im Vergleich zu anderen Stirnlampen bereits ausschlaggebend für die Kaufentscheidung, trotzdem gibt es in Punkto Bedienbarkeit und Details genügend Gründe, die für dieses Modell sprechen.
Bei der Verarbeitung gibt es wahrlich nichts zu bemängeln, denn gerade das Batteriefach zeugt dafür, dass man hier ein Produkt in den Händen hält, dass auch wirklich für Outdoortouren geeignet ist. Man mag vielleicht die Breite des Lichtkegels bemängeln können, aber auch hier bietet Fenix in der Regel immer ein gutes rundum-Sortiment in dem man sicherlich auch hier wieder einen Zubehörartikel finden könnte, dass hier Abhilfe schafft. Sollte dies mit dem SureFire F04 Beamshaper der Fall sein, so wäre es zu wünschen, dass Fenix zukünftig eine kleinere Streulinse bei den Lampen stets in den Lieferumfang packt. Stichwort Lieferumfang und zugleich auch ein Detail, dass man bei uns auf den Bildern nicht erkennen konnte, Fenix stattet die Lampe auch mit einem weiteren Kopfband aus, nur haben wir meist die Vorliebe, dass man nur das Stirnband nutzt. Wem die Lampe vom Kopf rutschen sollte und die Einstellbarkeit des Stirnbands keine Abhilfe schafft, der kann natürlich so zum weiteren Band greifen.
Alles in allem ist die Lampe für uns eine Kaufempfehlung wert, denn ehrlich gesagt liegt man bei den meisten Stirnlampen nicht in diesem Leistungsbereich und gerade die Leuchtweite lieben wir nun an dieser Lampe besonders und da gibt es wohl kaum eine Lampe, die auf so einen guten Kurs aus Leuchtweite zu Euro kommt.













